Unsere moderne Gesellschaft ist nicht nur komplexer geworden, sie ist zeitgleich auch anfälliger für Krisen und Störungen geworden. Entsprechend finden unterschiedlichste Sicherheitssysteme vermehrt Anwendung und durchdringen viele Bereiche unseres Lebens. So beispielsweise die inwzischen üblich gewordene Videoüberwachung in Städten, Dörfen und Privatgeländen.

Viele Menschen sehen in dieser permanenten „Beobachtung“ durch Dritte auch viele negative Aspekte und fühlen sich vereinzelt in der eigenen Freiheit eingeschränkt. Ein New Yorker Designer hat sich dieser Tatsache angenommen und hat mit CV Dazzle eine „Gesichtstarnung“ erfunden, welche es Computerprogrammen (vorerst) verunmöglichen soll Gesichter erkennen zu können.

Accessoires sind nutzlos

Schlapphüte, künstliche Schnurrbärte o.ä. sind wenig hilfreich, da Gesichtserkennungs-Algorithmen sich normalerweise auf kleine Dreiecksbereiche konzentrieren und das Gesicht systematisch von der Stirn zum Kinn abscannen. Insbesondere die Augenpartie wird dabei vertieft analysiert, da dort, gemäss dem Erfinder der Gesichts-Camouflage Adam Harvey, die meisten Informationen zu lesen sind.

Schwarz-Weiss ist das Gebot der Stunde

Viele Gesichtserkennungs-Algorithmen wandeln die Aufnahmen für die weitere Analyse zuerst in farbliches Schwarz-Weiss um. Gesichtscamouflage muss diese Tatsache nutzen. Entsprechend empfiehlt Harvey die nutzung von Make-Up in Schwarz und Weiss. Zudem sollte dad Make-Up nach Trocknung nicht brüchig werden.

Verstärker vermeiden

Verstärker wie Augenschatten oder Lippenstift sind entscheidende Merkmale die auffallen und herausstechen können. Wer den Überwachungskameras entgehen will sollte auf diese Elemente verzichten, denn das Ziel ist es ja gerade nicht aufzufallen.

Augen werden dunkler und Lippen ausgeprägter. Camouflage soll jedoch keine Maske sein und genau das Gegenteil bewirken.

Die T-Zone schminken

Der Bereich wo Nase, Augen und Stirn zusammenlaufen ist bei Gesichtserkennungs-Software der entscheidende Fokus-Bereich. Doch dieser Bereich kann nur schwer „getarnt“ werden um die Kameras irre zu leiten. Haare welche die geraden Gesichtszüge brechen sind eine Möglichkeit. Auch können die Konturen mit Lidschatten überdeckt werden.

Styling Tips für die eigene Privatsphäre

Make-Up verwenden welches den eigenen Hauttyp kontrastiert, d.h. ungewöhnliche Farben und ungewöhnliche Richtungen. Hellere Farben auf dunklere Haut und umgekehrt.

Der Dreiecksbereich zwischen Nase Augen und Stirn undeutlich machen, bspw. mit Haaren oder durch verfälschen der natürlichen Gesichtszüge (siehe Fotos).

Den Augenbereich verdecken. Augen und deren Dunkelheit sind ein Schlüsselbereich jeden Gesichtes.

Keine Masken tragen. Dies ist in gewissen Orten sogar verboten. Anstatt das Gesicht zu verstecken sollte der Kontrast und die natürlichen horizontalen, vertikalen und dreidimensionale Verläufe des Gesichtes durch Haare, Make-Up oder Accessoires verändert werden.

Die eliptische Form des Kopfes undeutlich machen. Siehe auch aktuelle Forschung von Feng und Prabhakaran (Hier).

Die Asymmetrie brechen. Gesichtserkennungs-Software erwartet grundsätzlich eine gewisse Symmetrie beider Gesichtshälften. Ein asymmetrischer Look verringert die Wahrscheinlichkeit entdeckt zu werden.

Viel Spass beim beim kreativen Ausprobieren…